eHBA-Nachweis notfalls manuell erbringen
04.01.2024
Auch Fachgruppen, die aktuell noch keine qualifizerte elektronische Signatur (QES) nutzen, müssen mit der Quartalsabrechnung nachweisen, dass sie über einen elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) verfügen. Darauf hat die KV Rheinland-Pfalz hingewiesen. Gegebenenfalls sei eine manuelle Erfassung im Praxisverwaltungssystem erforderlich; eine neue Vorprüfung unterstütze Praxen bei der Eigenkontrolle.
eHBA muss vorhanden sein
Der elektronische Heilberufsausweis (eHBA) ist ein zentraler Baustein der Telematikinfrastruktur (TI) und für die Nutzung von TI-Fachanwendungen unerlässlich, etwa um digitale AU-Bescheinigungen oder eRezepte qualifiziert zu signieren, d. h. rechtsgültig elektronisch zu unterzeichnen.
Das Vorhandensein des eHBA muss laut KV Rheinland-Pfalz mit der Quartalsabrechnung nachgewiesen werden: "Das betrifft auch Fachgruppen, die den eHBA aktuell noch nicht für die Signatur nutzen können, da sie keine eRezepte ausstellen können", heißt es in den KV-Nachrichten vom 20. Dezember 2023. Dazu zählen Psychotherapeut:innen sowie Ärzt:innen ohne Arzt-Patienten-Kontakt, etwa aus den Bereichen der Pathologie, Labormedizin oder reisenden Anästhesie.
eHBA-Nachweis überprüfen
Da diese Fachgruppen weder eRezept noch die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) nutzen könnten, stecke auch kein eHBA im stationären Kartenterminal, so die KV RLP. Dies habe zur Folge, dass der eHBA nicht vom Praxisverwaltungssystem erkannt und in die Abrechnung als Nachweis aufgenommen würde. In solchen Fällen müsse das Vorhandensein eines eHBA manuell im Praxisverwaltungssystem erfasst werden, um eine Kürzung der monatlichen TI-Pauschale zu vermeiden.
"Mit der neuen automatischen Vorprüfung, die Anfang November eingeführt wurde, gibt es ab der Abrechnung für das 4. Quartal 2023 die Möglichkeit, die übermittelten Nachweise eigenständig zu kontrollieren", erklärt die KV RLP. Etwa fünf bis zehn Minuten nach Übertragung der Abrechnungsdatei stehe der Prüfbericht des KV-Regelwerks im Mitgliederbereich unter "Quartalsabschluss - 3. Abrechnungsdatei(en)" zur Verfügung. Unter dem Eintrag "Informationen zu nachgewiesenen Anwendungen und Komponenten zum Erhalt der TI-Pauschale" seien die Nachweise aufgeführt. Ein "X" stehe für erfüllt und nachgewiesen.
KZV Bayerns: Nachweis per Eigenerklärung
Die KZV Bayerns erklärt auf ihrer Homepage, dass Vertragszahnarztpraxen vor der ersten Auszahlung der TI-Pauschale (erstmals im Januar 2024 für die Monate Juli, August und September 2023) die funktionsfähige Ausstattung mit den erforderlichen Anwendungen, Komponenten und Diensten in Form einer Eigenerklärung nachweisen müssen.
Dafür habe die KZBV ein personalisiertes und (soweit die notwendigen Daten vorliegen) vorbefülltes Online-Formular erstellt, das im geschützten Mitgliederbereich "Meine KZVB" zu finden sei.
Kürzung der TI-Pauschale
Der eHBA zählt zu den technischen Ausstattungskomponenten, die - ebenso wie das Unterstützen bestimmter Anwendungen in ihrer jeweils aktuellen Version - die Voraussetzung für den Erhalt der seit dem 1. Juli 2023 geltenden monatlichen TI-Pauschale bilden.
Stehen die TI-Grundausstattung und die für die Fachanwendungen erforderlichen Updates in der jeweiligen Praxis oder Einrichtung nicht bereit, wird die TI-Pauschale laut BMG-Verordnung gekürzt oder gar nicht ausgezahlt.
Um zu erfahren, wie der Nachweis über das Vorhandensein der Ausstattung zu erbringen ist, sollten sich die Praxen an ihre zuständige KV bzw. KZV wenden.
Quellen & weitere Informationen
- KV Rheinland-Pfalz: "eHBA: manueller Nachweis für bestimmte Fachgruppen notwendig" (20.12.23)
- KZV Bayerns: "Nachweis in Form einer Eigenerklärung" (05.12.23)
- medisign: "Startklar für die Telematikinfrastruktur"
- Elektronische Heilberufsausweise von medisign
- medisign eHBA in Betrieb nehmen - so funktioniert's
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Katja Chalupka
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